St. Katharinenkirche, Hamburg

Die evangelische St. Katharinen Kirche ist einen Besuch wert

Eine der schönsten Kirchen Hamburgs ist die evangelische Hauptkirche St. Katharinen. Einen Besuch dieser gotischen Backsteinkirche sollte man sich nicht entgehen lassen. Der Kirchturm der St. Katharinenkirche wird als einer der prächtigsten Norddeutschlands angesehen. Der Turmschaft, der aus dem 13. Jahrhundert stammt, soll das älteste aufrecht stehende Bauwerk Hamburgs darstellen.

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Ein Eintrag in einem Schriftstück aus dem Jahre 1256 weist zum ersten Mal auf die St. Katharinenkirche hin. Als Kirche der Seeleute, Schiffsbauer, Kaufleute und Bierbrauer war die St. Katharinenkirche damals der Mittelpunkt der kirchlichen Gemeinde der Elbinseln Grimm, Cremon, Brook, Wandrahm und Kehrwieder.

Die heutige dreischiffige Kirche entstand im wesentlichen zwischen 1380 und 1450, als die bereits bestehende Kirche erweitert wurde. Der Stufenhallenbau ist eher untypisch und unterstreicht die Einzigartigkeit dieser Kirche.

Im Jahre 1657 kreierte der Architekt Peter Marquardt eine barocke Turmspitze aus Kupfer, auf der die Krone der heiligen Katharina thront. Bis heute hat sich hartnäckig die Sage gehalten, die goldene Krone sei aus dem Gold des Piratenschatzes Klaus Störtebekers - einem der populärsten Seeräuber und legendärer Piratenkapitän - gegossen. Unweit der St. Katharinenkirche, auf der Insel Grasbrook, die heute zusammen mit der Insel Kehrwieder das Gelände der Speicherstadt 27 bildet, wurde Störtebeker, der seinen Namen übrigens seiner Trinkfestigkeit "Stürz den Becher" verdanken soll, im Jahre 1401 geköpft.

Das Gotteshaus ist im Gotik-Stil gehalten

Die heutige Kirche entstand zwischen 1380 und 1450

Im Inneren gibt es nur wenige Überreste aus der einst üppigen Renaissance- und Barockausstattung der St. Katharinenkirche. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche bis auf die Außenmauern und den Turmschaft komplett ruiniert. Die Turmspitze, das Dach und das Gewölbe im Innern der Kirche wurden aufwendig im ursprünglichen Stil von den Architekten Bernhard Hopp und Rudolf Jäger wiederhergestellt. Diese Wiederherstellung gilt als eine Glanzleistung in der Geschichte der Hamburger Denkmalpflege in der Nachkriegszeit. Seitdem amtiert die St. Katharinenkirche nicht nur als Gemeindekirche, sondern auch als Universitätskirche.

Beim Eintritt ins Innere der Kirche wird der Betrachter durch moderne Kunstwerke überrascht, wie etwa das in Form eines Kranichs gegossene Taufbecken aus Kupfer von Hans Kock. Der Künstler Otto Münch fertigte den Altar, die Kanzel und das Chorgestühl an. Das wunderschön bemalte Chorfenster stammt aus der Feder von Hans Gottfried von Stockhausen. Daneben gibt es eine Gedenktafel, die Gerhard Marcks schuf, für das 1957 untergegangene Segelschulschiff "Pamir". Zwei der Holzfiguren sind noch Originale aus dem 14. Jahrhundert, allerdings wurden sie aus dem Süden Deutschlands importiert.

Der barocke Kirchturm der St. Katharinenkirche

Zudem besaß die Kirche eine historische Barockorgel, die jedoch bei den Angriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Eine Entscheidung, ob die Orgel möglichst originalgetreu wiederhergestellt werden soll, ist bisher nicht abschließend getroffen worden. Die ins Leben gerufene Stiftung "Eine Orgel für Johann Sebastian" kämpft für die Wiederherstellung und sammelt Geld. Die Stiftung ist nach Johann Sebastian Bach benannt, weil der weltberühmte Musiker während seiner Hamburg-Aufenthalte in den Jahren 1701 und 1720 diese klangvolle und bedeutende Orgel der Barockzeit selbst gespielt hat.

Die St. Katharinenkirche wird mitunter auch als "Kirche der Avantgarde" betitelt. Die Kirche gilt nämlich als besonders aufgeschlossen und tolerant: Premieren wie die erste zehnstündige "Feier der Osternacht", das bundesweit erste "Feierabendmahl des Kirchentages" und der erste AIDS-Gottesdienst fanden hier statt.